Vor wem lebst du ? Von Ruth-Elpida (24J.)
Junior-Ölbaum – September 2024

Seit 5 ½ Jahren habe ich den Führerschein und bin noch kein einziges Mal geblitzt worden!“ 😊
Darauf war ich schon etwas stolz, denn ich fahre nicht selten auch etwas zügiger. Doch wie es der Himmel wollte, wurde ich plötzlich heftig geblitzt. Bei der Auffahrt auf eine lange, einspurige Autobahn liess mich ein Auto nicht auf die Fahrbahn. Entweder hätte ich stark abbremsen oder stark beschleunigen müssen. Ich entschied mich für Letzteres 😉. Im Stress übersah ich das Geschwindigkeitsschild vor dem Tunnel. Da der Fahrer hinter mir offenbar Freude daran hatte, mir möglichst nah aufzufahren, dachte ich mir, es sei auf dieser geraden Strecke mindestens 100 km/h erlaubt … und ‚ZACK‘ … Ein orangefarbenes Blitzlicht erschreckte mich, und ich musste feststellen: „Ich bin etwas über 100 km/h in der 80er-Zone gefahren.“ Ich hatte mich einfach von diesem aggressiven Fahrer drängen lassen. Ich war echt aufgewühlt, denn ich wusste sehr wohl, was das in der Schweiz für Konsequenzen haben kann und hätte den Blitzer am liebsten so verbogen, dass er sich selbst blitzt.

Zu allem Überfluss fuhr der Autofahrer hinter mir weiterhin dicht auf, obwohl er mein Blitzdebakel gerade miterleben durfte. In meiner Verzweiflung setzte ich den Warnblinker, um ihm zu signalisieren, dass er bitte aufhören sollte, da es nach wie vor keine Möglichkeit gab, mich zu überholen. Die restliche Autofahrt war von einer gedämpften Atmosphäre geprägt. Meine Schwestern versuchten, mich aufzumuntern: „Das muss jetzt auch zum Besten dienen! Das wird schon gut!“

Ich musste über dieses Ereignis nachdenken. Denn ich wusste ganz genau, dass Gott mir damit etwas sagen möchte. Eine Frage stieg in mir nämlich immer wieder auf, als würde mich Gott fragen: „Vor wem lebst du eigentlich? Vor MIR oder vor den Menschen um dich herum? Lässt du dich von anderen Menschen drängen?“ Da wurde mir klar, dass ich meine ‚alte Offenbarung‘ verloren hatte, dass ich ein mündiger Mensch bin, der VOR GOTT lebt und dazu stehen darf, was ER IN MIR wirkt.

Ich erinnerte mich an Gespräche, in denen ich einfach verstummte, obwohl mich etwas innerlich bewegte. „Die anderen werden schon Recht haben …“ Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass es genau mein Impuls war, der gefehlt hatte. In diesem Zusammenhang stiegen mir viele Situationen auf. Ich spürte, dass ich mich immer dann genau so fühle wie damals auf der Autobahn, wenn ich diese Mündigkeit verliere. Ich orientiere mich ‚
rechts
und links‘, wie es andere machen oder was andere denken könnten, anstatt selbst zu spüren, was in mir wirkt. Weil es nicht aufgeht, „blitzt“ es mich dann jedes Mal. Wenn ich aber als mündige Person unterwegs bin, kann aussen herum passieren, was will – ich bleibe fest in dem, was GOTT mir zeigt, und es geht auf!

Am Ende hat alles zum Besten gedient, und die Rechnung war gnädiger als erwartet! (Die Leute von der Strassenpolizei müssen wohl denken, dass meine Mutter eine Raserin sei, denn die meisten Strafzettel unserer Autos werden an ihre Adresse geschickt 😊.)

Seit ich diesen Faden wieder verfolge, bin ich wieder total zur Ruhe gekommen und ich hoffe, Dich damit inspirieren zu können, mündig vor Gott zu leben!

Herzlichst

Ruth-Elpida Sasek

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