Erste Liebe ♥♥♥ Wo bist du?? – Von Anni Sasek
Panorama Nachrichten – September 2024
Wir alle kennen diese berühmte Bibelstelle aus der Offenbarung (Kapitel 2,2-5), wo Gott seinen lieben Menschen den Vorwurf macht, dass sie nur noch irgendwas am „Machen“ sind für Ihn, aber es dabei gar nicht mehr um IHN selber, um die Beziehung zu IHM geht, sondern nur noch um irgendwelche Taten, Gesetze, Regeln usw., schlicht und einfach: nicht mehr um die Beziehung zu IHM.
Bei dieser Bibelstelle (lies sie doch mal für Dich), sieht man so klar in Gottes Herz hinein, dass ER das gar nicht mag und ER nicht darauf aus ist, perfekte Werke von uns zu sehen – ER IST AN UNSEREM HERZ UND UNSERER LIEBE ZU IHM INTERESSIERT. So wie es eben bei einem frisch verliebten Paar ist – deshalb auch dieser Ausdruck „erste Liebe“. Bei Gott ist es so, dass, wenn diese erste Liebe zu Ihm fliesst, dann ist eben auch zugleich Vertrauen, Glauben, Erwartung, Nähe, ständiger Aufblick da, und dann kann ER selbst wieder diese vollkommenen Werke durch uns wirken. ER hat kein Interesse(!) an selbstgebastelter Frömmigkeit! Ich hatte eine längere Durststrecke, wo ich diese erste, hohe Qualität der Liebe begann zu vermissen. „Herr, wo ist diese erste Liebe geblieben, wo habe ich sie verloren?“ Das war immer wieder mein Gebet und ich hatte es auch oft in mein Stille-Zeit Büchlein notiert. Ich war fest entschlossen: Ich will GANZ zurück zur ersten Liebe!!!!!
Im Zuge seines Vortrages am Freundestreffen hatte Ivo erwähnt, dass wir OCGer doch wieder mal alte Predigten und Lehrstunden des Dienstes hervorholen sollten. Es sind so viele geistliche Gesetzmässigkeiten und teuer errungene Wirklichkeiten darin enthalten, die kein bisschen an Aktualität verloren haben. Durch tausende wertvolle Lektionen, über Jahrzehnte hinweg, hat die Kraft und Wirklichkeit Gottes in unserer Mitte Gestalt gewonnen, dass wir oft gar nicht mehr wissen, wie es vorher war … Einfach damit wir es eben nicht verlieren. „NICHT VERLIEREN“ – mein Thema! Und ich bin fündig geworden! In einer uralten Botschaft („Beziehung – Zellbemessung“, von Juli 1999) erklärte Ivo unglaubliche Grundlagen! Er hatte auch ein grosses Durcheinander zu entwirren, weil viele seiner Zuhörer ein wunderbares Projekt „Ruhe ringsum“ begannen gesetzlich umzusetzen. Sie machten Listen mit Punkten, was bei ihnen noch nicht stimmt, drehten sich im Kreis mit Fragen nach Prioritäten und konnten vor lauter Problemen gar nicht mehr sehen, was der gewaltige Lösungsansatz war. Dabei ging es bildlich gesprochen ja nur darum, die entscheidenden „Blätter vor den Augen“ (Unruhen) wegzutun, damit die Sonne (der Herr selbst, die Beziehung, die erste Liebe) wieder sichtbar wird. (Wir hatten dieses „Ruhe ringsum“-Prinzip immer mit allen unseren elf Kindern umgesetzt und so viel Freude und Aufwind damit erlebt – siehe mal im Oratorium „Erziehe mit Vision“ das Familien-Lied „Ruhe-Ringsum“.)[1]
Aha! Genau! So ist es ja auch in der Ehe! Man kann eine Liebe nicht frisch und jung behalten, indem man sich anstrengt, sondern nur dann, wenn die Beziehung klar ist und nichts zwischen uns steht, dass die Liebe frei fliesst. Denn sie fliesst nur von selbst!
So begann ich zu forschen, wo ich das letzte Mal diese erste Liebe so nahe wahrnahm und was in der Zwischenzeit passiert sein könnte. Ich erzählte ja letztes Mal von unserem wunderbaren Trockendock, dieser Nähe Gottes und Abgeklärtheit bis auf den Grund, die ich erlebt hatte in allen Bereichen. So schüttete ich dem Herrn mein Herz aus und erzählte Ihm, dass ich mich inzwischen wie ein anderer Mensch fühlte und ständig an mir arbeitete, noch und noch genauer mit IHM zu wandeln, aber es einfach nicht änderte. Da stiegen mir ein paar Begebenheiten im Geiste auf. Sofort und unmittelbar spürte ich die Nähe und Gegenwart des Herrn, als ich wieder begann, auf die Wirkungen in mir einzugehen und auch gewisse Sachen in meinem dienstlichen Umfeld anzusprechen, die ich nicht mehr als einfaches, schlichtes Leben Gottes wahrnahm.
Auf der Stelle, war ich wieder in dieser fliessenden Liebe und ich spürte Seine Nähe überall.
In meinem Fall war es dieses Blatt, das mir die Sonne verdeckte, dass ich begann zu denken: „Ich verstehe die Wirkungen nicht mehr …“ „Ich habe die Unterscheidung verloren …“, solche und ähnliche Dinge. Und ich begann wieder, dem Geist in mir Raum zu geben. Ich bin soooo glücklich, dass ich da umkehren konnte! Denn es ist ALLES in mir, Gott selber wirkt jeden Moment in mir! Wenn ich auf die Wirkungen eingehe – immer mit dem Ziel, IHN nicht aus den Augen zu verlieren, und sie sind immer sehr, sehr, sehr einfach, sodass sie jedes Kind verstehen kann. (Auch das hatte uns Ivo in einer Lektion wieder neu vor Augen geführt .) Wenn es nicht einfach und leicht ist, so ist es nicht ER.
Ich weiss nicht, wie es Dir geht, wo vielleicht Dein Gebiet ist, wo Du auch ein Blatt vor dem Gesicht hast, dass Dir die Sonne, die erste Liebe wegnimmt? Aber Du wirst es finden, wenn Du Dich danach sehnst. Denn sie ist immer da! Wie die Sonne, wenn keine Wolke sie verdeckt!
Ich wünsche Dir ebenso in allem diese erste, fliessende Liebe zu Gott und zu den Menschen! Sonst hat das Leben gar keinen Sinn!
In herzlicher Liebe!
Deine Anni
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