Himmlischer Paartanz! Von Hanna Sasek (25 J.)
Panorama Nachrichten – September 2024

Bisher war ich es immer, die den Mamis ihr kleines Wunder in die Arme legen durfte. Ein Moment der Freude, des Glücks und unendlicher Dankbarkeit. Ich konnte mich als Hebamme jedes Mal einfach nur mitfreuen, wenn ich in die überglücklichen Augen der frischgebackenen Eltern schauen durfte. Es war wirklich jedes Mal besonders!

Jetzt durfte ich diesen besonderen Moment das erste Mal auch selber erleben – es war wirklich wie in einem Traum. Als ich unseren kleinen Ben-Arthur nach einer langen Geburt endlich aus dem Wasser ziehen durfte, konnte ich Gott einfach nur von Herzen Danke sagen! Was für ein Geschenk. Ben-Arthur hat direkt die Augen aufgemacht und auf sich aufmerksam gemacht. 😉 Diesen Moment werde ich nie vergessen …

Jetzt sind es schon wieder fast sechs Wochen her. Ben-Arthur macht Jan-Henoch und mir jeden Tag sehr viel Freude. Manchmal können wir es immer noch nicht glauben, dass wir Eltern geworden sind. 😉
Wir schauen so gerne auf die Geburt zurück – ein Erlebnis, das wir noch nie in diesem Mass je erlebt hatten. Jetzt verstehe ich jede einzelne Mutter … Man kommt während einer Geburt wirklich ans Ende seiner eigenen Kraft. Im Moment wäre ich am liebsten ausgewichen, aber es ging nicht. Die Kräfte (Wehen) haben an mir gewirkt – alle zwei Minuten – und ich wusste, dass ich einfach durch muss. Ich kann mich genau erinnern, wie mich mein Mann genau am tiefsten Punkt, als ich wirklich nicht mehr konnte, in den Arm genommen und mir zugeflüstert hat: „Komm, wir sind jetzt ein Team!“ Dieser Satz hat in mir etwas Besonderes ausgelöst. Ich wusste einfach, inmitten von dieser Herausforderung, dass ich nicht allein bin. In diesem Moment habe ich GOTT vor mir stehen sehen und wusste, dass ER da ist. Plötzlich wurde es so viel leichter und erträglicher – ein himmelweiter Unterschied zu vorher. In der Atmosphäre lagen so eine tiefe Ruhe und ein Glaube – über mich ist so eine Bedürftigkeit gekommen. Jan-Henoch und ich standen in unserem Schlafzimmer. Ich habe meine Arme um ihn gelegt und zusammen sind wir während jeder Wehe in die Knie gegangen und waren immer in Bewegung. Von diesem Moment an, als ich mich bei Jan-Henoch angehängt hatte, schaute ich nicht mehr nach vorne und musste nicht mehr überlegen, wie lange es wohl noch gehen würde. Nein, ich konnte immer im JETZT von einer Wehe zur nächsten mitgehen. Mich an Jan-Henoch anzuhängen, hat in mir so eine Leichtigkeit ausgelöst.

So ging es über Stunden – Wehe für Wehe. Interessanterweise verging die Zeit jedoch plötzlich viel schneller und die Wehen waren viel erträglicher. Ja, Jan-Henoch und ich sind zu einem TEAM geworden! Im Geburtsbericht steht, dass wir uns in einer Art „stehendem Tanz“ gefunden hatten. Es war wirklich wie ein Paartanz. Einen Tanz, den ich mir nicht schöner hätte vorstellen können. Ein Tanz in den Wolken! Jan-Henoch und ich waren so zu dieser EINSHEIT durchgedrungen, wo einfach nichts mehr von aussen diese beeinflussen konnte. Es war so ein besonderer Moment, den ich gar nicht in Worte fassen kann.

Dieses Erlebnis hat sehr zu mir geredet. Nach der Geburt musste ich immer wieder an diesen Moment denken. Irgendwie habe ich in diesem Ereignis eine tiefe Parallele zu unserem Eheleben gesehen. Wie schön ist es doch, wenn man sich als Frau dem Mann völlig anvertrauen darf. Durch die Geburt habe ich ganz deutlich gemerkt, dass ich es selber gar nicht im Griff haben KANN! Ich bin einfach so abhängig von Jan-Henoch und brauche ihn! Es gibt einfach nichts Schöneres, als wenn ich als Frau SCHWACH sein darf und mich bei Jan-Henoch als meinem Mann anhängen kann. Wenn ich mich, wie bei der Geburt, so bedürftig an ihn „anklammern“ kann, WEIL ICH IHN BRAUCHE und es alleine NICHT KANN! Durch Jan bin ich Gott begegnet und habe eine so tiefe Offenbarung über meine Rolle als Frau bekommen. Ich will mit Jan zusammen als ergebene Partnerin durchs Leben tanzen. Ich will mit ihm zusammen dieses Team bilden und zu dieser Einsheit durchdringen, der nichts mehr entgegensteht. So oft ertappe ich mich noch im Alltag, wie ich eigene Vorstellungen habe und gar nicht mehr hinhören kann, weil ich einfach zu stark bin. In solchen Momenten kann plötzlich der Geist gar nicht mehr durch Jan-Henoch fliessen und der Tanz kommt zum Stocken. Umso schöner ist es, wenn ich mich ihm dann wieder voller Bedürftigkeit anvertraue und Gottes Wirken in ihm begehre! Dann wird es immer so viel leichter und alles wird möglich! Ich habe mich während diesem Geburtsprozess so viel tiefer in Jan verliebt und in seine liebliche Führung als mein Mann! Was gibt es Schöneres? Ich will ihn ehren, hochheben und in ihn hinein glauben, dass er unser Familienboot gottgemäss führen kann. 😉

Und so, wie ich es als das Schönste erlebe, wenn mein kleiner Ben-Arthur sich so bedürftig an meine Schulter anlehnt, so ist es auch für einen Mann das Schönste, wenn seine Frau ihm gegenüber schwach sein kann und ihm vertrauensvoll ergeben sein darf! Ja – und genau das Gleiche auch gegenüber Gott! Es ist Ihm die grösste Ehre, wenn wir in dieses tiefe Vertrauen hineinfinden und uns Ihm bedingungslos anvertrauen. Es ist wie ein himmlischer Paartanz. 😉

Ganz liebe Grüsse

Eure Hanna

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