Strom des Lebens im Alltag erleben ?! Von Stefan & Noemi (35+34J.)
Panorama Nachrichten
September 2024

„Daniel, komm, du schaffst das mit der Geschirrspülmaschine! Es geht nur kurz und ist doch deine Verantwortung …!“ Wie oft kam dieser Satz eine Zeit lang über unsere Lippen, begleitet von Daniels Jammern 😊 ☹. Auch sonst machten die Kinder zwar ihre Aufgaben (Ämtchen wie z. B. Abfälle leeren, Toilettenrollen auffüllen, Kompost leeren usw.), doch so richtig Leben, Kraft und Freude war es nicht mehr. Es war nicht mehr der sprudelnde „Strom des Lebens“, von dem Papa in seinen Lehrstunden immer wieder spricht. Die Frucht vom „fehlenden Strom“ war, dass sich wieder mehr Reibereien untereinander zeigten usw. Wo war nur aktuell der „Strom des Lebens“ für uns und die Kinder? Papa lehrte nämlich oft, dass im „Strom des Lebens“ alles drin ist, was man braucht. Im „Strom“ wird alles heil und vieles, was man sonst nicht überwinden kann, löst sich darin wie von selbst auf. Probleme, die scheinbar unlösbar waren, werden im „Strom des Lebens“ einfach umgewandelt.
Doch was macht den „Strom des Lebens“ im Alltag aus, dass bis zu den Kleinsten runter Kraft, Leben, Friede, Freiheit, Einheit usw. da ist? Das bewegt uns als Ehepaar immer wieder und lässt uns beständig beobachten, wann dieser Lebensstrom bei uns spürbar ist und wann nicht.

Gerne möchten wir Euch von einem Aspekt erzählen, der bei uns zu Hause in letzter Zeit viel Kraft, Freude, Klarheit und „Lebens-Strom“ in der Praxis reingebracht hat. Bei einer internen Schulung erwähnte Papa, dass er sich wünscht, dass jeder Einzelne von uns allen einen ganzen Bereich der Verantwortung hat. Einen ganzen Bereich, wo man sich darin richtig selber entwickeln und darin wachsen kann. Ein ganzes Gebiet, wo man einander nicht ständig gegenseitig „ins Handwerk“ greift. Ist man nämlich „zu nah aufeinander“ oder macht man nur „Jöbchen“ (d. m. vereinzelte Aufgaben anstatt einem ganzen Verantwortungsbereich), ist es nicht verwunderlich, wenn Unstimmigkeiten und Probleme entstehen und auch kein „Strom“ da ist.
Diese Wirklichkeit klang stark an in unseren Herzen und erklärte uns einige Wirkungen, die wir hatten. Gerade die Kinder sind ja beständig so „nah mit-
einander“ am Werden und in den Zeiten, in denen sie alleine etwas erledigen, sind es auch immer nur „Jöbchen“, für die sie die Verantwortung haben (Geschirrspüler ausräumen, Tisch putzen, Fegen, Wäsche sortieren usw.). Es sind keine ganzen Verantwortungsbereiche. So kam uns der Gedanke, unsere Alltagsstruktur neu zu überdenken und „aufzuteilen“. Wir haben bewegt, wo sie als Ergänzung zum Spielen und zu den vereinzelten, kleinen Aufgaben (z. B. Betten machen, Zimmer aufräumen …) in einem komplett eigenen, abgesteckten Bereich Verantwortung übernehmen und darin gedeihen können. Wir haben dann auch die Kinder gefragt, ob sie Freude hätten, wenn wir sie in einem ganzen Bereich fördern würden (in abgesteckten Zeiträumen). Bei dieser Frage leuchteten alle Kinderaugen und in Kürze zeigte sich, wer wo welches Anliegen und welche Gabe hat:
Josua (7 J.) hat sehr ein „Händchen“ für technische Dinge, sodass er bei Stefan in Hauswart-Anliegen mit hineinwachsen möchte. Arnold (6 J.) blüht in der Gartenarbeit richtig auf, dass er bei uns der „Gärtner“ sein möchte. Anna-Malea (5 J.) hat sich gewünscht, dass sie unser Putz-Engelchen sein darf und Daniel (4 J.) ist nicht mehr nur der Geschirrspülmaschinen-Chef, sondern er will im ganzen Verantwortungsbereich „Küche“ von uns gefördert werden, dass er z. B. alleine Reste verräumen kann, beim Kochen mithelfen darf, Kompost wegbringen kann usw.

Seitdem hat „der Wind“ gedreht … Wo Arnold vorhin z. B. eher Mühe hatte, „das Schwerere zu nehmen“, kann man jetzt nur eine kleine Bemerkung machen, dass im Garten wieder was dran wäre (z. B. aufbinden oder ernten, jäten, giessen usw.) und er steht „Gewehr bei Fuss“. Egal wie heiss es ist, egal was für eine Aufgabe es im Garten gibt, er ist kaum zu bremsen und bleibt dran, bis das Letzte abgeschlossen ist. Josua durfte hingegen z. B. ein kleines Projektchen zur Abstützung von einem runterhängenden Lüftungsschacht unter Anleitung von Stefan übernehmen. Wo es sonst eher anspruchsvoll war mit ihm, blühte er darin so auf, dass selbst als alle anderen Kinder baden gingen, er lieber zuerst „sein“ Projektlein abschliessen wollte. (Sonst war er immer der Erste, der beim Baden war 😊.) Schlussendlich hat er das GANZE Projekt mit grossem Spass ohne praktische Hilfe von Stefan umgesetzt. Stefan erklärte nur die nächsten Schritte und zeigte ab und zu, wie man was macht – und den ganzen Rest setzte er selbständig um mit hämmern, ausmessen, bohren, dübeln, schrauben usw. Anna-Malea ist, seit wir es besprochen haben, wie eine kleine „Hotelfachfrau“. Von selber kommt sie und sagt, sie wolle was putzen. Dann zieht sie ihr Putzschürzchen an, welches Noemi ihr genäht hat, putzt alles blitzblank und stellt alles hin wie in einem Hotel 😊 ❤️. Danach geht sie ganz ausgeglichen spielen und ist wieder kreativ mit Ideen, was sie spielen kann (das war vorhin nicht mehr so und sie fragte ständig, was sie spielen soll). Und unser Daniel hat grossen Spass, wenn er die Reste vom Mittagessen ver-
räumen darf, den Kompost selbständig wegbringen kann oder beim Kochen mithelfen darf mit seiner Kochmütze, die Noemi für ihn genäht hat … und auch das Geschirrspüler-Ausräumen ist nicht mehr so ein „Berg“ für ihn 😊 usw. Ja, es ist einfach unzweideutig wieder „Strom des Lebens“ da. Als Frucht dieses „Stromes“ sind die Kinder in den Zeiten, wo sie etwas zusammen spielen, auch wieder viel ausgeglichener und friedlicher

Ja, der aktuelle Strom des Lebens hat u. a. auch damit zu tun, dass jeder in eine ganze Verantwortung hineinwachsen darf, wo er als wunderbares Organ des Organismus seinen Teil fürs Gesamte hineingeben kann. Das verändert einen selber … und somit auch diese Welt!
Dieses Prinzip gilt für jeden von uns 😉 … und Bedarf an Trägern ganzer Verantwortungsbereiche hat es in dieser aktuellen Weltlage MEHR ALS GENUG! Finde doch auch Du Deinen Teil im Gesamten und erlebe, wie sich damit auch bei Dir Dinge ändern, für die Du vielleicht sogar schon den Glauben verloren hast?!

Von Herzen

Deine Stefan und Noemi

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