Von selber mitdenken
Von Anna-Malea (5 J.), Daniel (4 J.), Arnold (6 J.) und Josua (7 J.)
Junior-Ölbaum – September 2024

In den Ferien haben wir „Ruhe- ringsum“ gemacht. Das heisst, wir haben zusammen geschaut, wo etwas noch nicht so gut und schön ist bei uns – also was noch nicht in der Ruhe ist. Diese Sachen haben wir aufgeschrieben: Zum Beispiel liegen manchmal die Duschtücher nach dem Duschen am Boden. Oder manchmal vergessen wir, beim WC zu
spülen, oder wir sagen nur halbe Wahrheiten (nur das „Schöne“
und den Rest lassen wir weg …), oder wir reden am Abend lange
im Zimmer, bis wir einschlafen usw. 😊
Dann haben wir geschaut, was wir machen können, damit es anders wird und bei uns zu Hause Ruhe ringsum ist! Da hatte Papa eine Idee. Er sagte, dass wir jetzt an einem ganz anderen Ort anfangen sollten, etwas „anders zu machen“, als bei den vielen Punkten, die wir aufgeschrieben haben. Vielleicht gehen dann auch
die Unruhen, die wir aufgeschrieben haben, weg 😊.
Er hatte die Idee, dass wir als Nächstes lernen dürfen, SELBER mitzudenken. Das heisst, dass wir selber merken, wo zum Beispiel Mama ein Bedürfnis hat, wo man etwas „verbessern“ kann, und wo eine Unruhe ist, ohne dass Mama es uns sagen muss. Damit wir es mit „Spass“ und Freude lernen können, gibt es jedes Mal, wenn wir SELBER etwas merken und ändern, einen „Käfer“ (Marienkäfer-Magnet),
und für die gesammelten Käfer gibt es dann am Ende der Woche eine Belohnung 😊.
Jetzt sind wir am Üben, selber mitzudenken und Sachen zu merken, ohne dass Mama etwas sagt!

Anna-Malea (5 J.): Zum Beispiel habe ich gesehen, dass im Bad, wo wir die Zähne putzen, alles ganz dreckig und nicht schön war. Dann habe ich alles ganz blitzblank geputzt, ohne dass Mama es mir sagen musste, und dann war es soooo schön! Oder ich habe gemerkt, dass die Geschirrspülmaschine fertig gewaschen hat und habe gleich selber alles ausgeräumt. Oder nach dem Frühstück stand noch vieles auf dem Tisch. Dann habe ich
alles selber abgeräumt und im Kühlschrank verräumt, bis alles wieder schön war. Usw.

Daniel (4 J.): Als Mama am Stillen war, kam mir die Idee, dass Mama vielleicht etwas zu trinken braucht. Dann bin ich schnell ein grosses Glas Wasser holen gegangen und habe es ihr gegeben. Sie sagte dann, dass sie richtig
Durst hatte und hatte soooooo viel Freude, als ich ihr das Wasser gebracht habe. Oder ich habe gesehen, dass beim Esstisch Flecken am Boden waren, und dann habe ich einen Lappen geholt und die Flecken weggewischt. Usw.

Arnold (6 J.): Wir haben ein Kistchen, in das Mama Sachen reinlegt, die im Wohnzimmer herumliegen. Ich habe von selber gesehen, dass in diesem Kistchen Sachen drin sind, und dann habe ich es genommen und alles am richtigen Ort aufgeräumt, bis es wieder leer war. Oder ich habe gemerkt, dass auf unserem grossen Parkplatz Unkraut herauskommt. Dann habe ich alles herausgerissen und wieder schön gemacht. Usw.

Josua (7 J.): Als Unfriede mit meinem Bruder war, habe ich von selber gesagt: „Jetzt ist es nicht mehr gut“ und geschaut, dass wir wieder in den Frieden kommen. Oder nach dem Mittag- essen habe ich gesehen, dass die Töpfe mit Essen noch auf der Ablage stehen. Dann habe ich selbst alle Reste in Tupperware getan und im Kühlschrank verräumt. Usw.

Ja, es macht viel Freude, selber mitdenken zu lernen! Wir haben jedes Mal so viel Freude, wenn
wir selber etwas herausfinden, und Mama hat auch jedes Mal so viel Freude!
Es ist auch so, dass, seit wir das machen, tatsächlich ganz vieles, was auf unserer Unruheliste stand, anders geworden ist – sogar Dinge, die uns VIEL ZU SCHWER erschienen 😊! Das ist so schön!

Eure Anna-Malea, Daniel, Arnold und Josua

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