Panorama-Nachrichten – Juni 2022
Werden wie die Kinder
Rundbriefbeitrag von Noemi, 32 J.
Am 28. Mai 2022 durften wir ein wunderbares Online-Freundestreffen erleben. Der Tag stand unter dem Motto „Gemeinsame Mündigkeit“. Papa sprach in einem Teil viel über Kinder, wie sie die ganze Mündigkeit keimhaft in sich angelegt haben. Jesus sagt es in Mk. 10,15 so: „… Lasst diese Kindlein zu mir kommen, wehrt ihnen nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes.“ … gehört! – Nicht: „… solche erkennen …“! Nicht: „… solche werden einmal …“! „Solchen gehört das Reich Gottes.“ Dieses wunderbar kindliche SEIN wird jedoch durch viele verschiedene Einflüsse immer wieder stark „attackiert“ und mit der Zeit leider bei vielen verschüttet. Darum dürfen die Kinder in diesem wunderbaren SEIN bewahrt, gefördert und beschützt werden … Und wir Grossen dürfen laut Mt. 18,3 wieder zu diesem „Kind-Sein“ umgewandelt werden: „… wenn ihr nicht umgewandelt werdet und für euch zu neuem Dasein gelangt, gleichsam wie Kindlein, könnt ihr nicht gerettet werden.“
Mir selber sind ja vier kleine, wunderbare Kinder anvertraut worden … Und wie oft staune ich und denke mir, dass ich mir „eine Scheibe von ihnen abschneiden kann“, wenn ich sehe und erlebe, wie sie sind … Zum Beispiel sassen wir am Frühstückstisch und Daniel (2 J.) hatte gerade „Mühe“, seine Brotrinde zu essen, weil er das Weiche schon aus der Mitte weggegessen hatte . Ich sagte ihm nebenbei, ob er vielleicht kurz ins Zimmer gehen müsse, um im Herzchen wieder umzudrehen und kümmerte mich weiter um die anderen Bedürfnisse am Tisch. Nach ein bis zwei Minuten, als ich schon wieder vergessen hatte, was ich ihm gesagt habe, stupste Daniel mich an und sagte: „Mami, ich Zimmer!“ Dann ging er halb schluchzend und ganz betroffen ins Zimmer. Es dauerte keine zehn Sekunden, ging die Türe wieder auf, er sprang strahlend zu mir und sagte: „Mami, ich wieder liäbä!“ Fröhlich ass er dann seine Brotrinde … Ja, sein kindliches Sein lehrt mich, dass man ganz schnell umdrehen kann – ohne lange Prozesse . Darin sind mir die Kinder sowieso ein grosses Vorbild . Jedes Mal, wenn sie ins Zimmer gehen, wenn etwas „kratzt“, geht es nicht lange und schon ertönt ein langanhaltendes, inbrünstigstes Gebet aus dem Zimmer, dass ich es bis ins Wohnzimmer höre: „Jesus, ich will wieder lieb sein und NICHT mehr streiten, sooo lieb sein und teilen! Jesus, das ist DEIN Körper, DEINE Hände, DEINE Haare, DEINE Nase, DEINE Nägeli (Finger/Fuss) … DUUUU wohnst in mir und DUUU hilfst mir …!“ usw. Jedes Mal muss ich schmunzeln. So darf ich das auch machen und zum Dasein gelangen, wie die Kinder . Darum erinnere ich mich in meinen Momenten, wo es in mir z.B. negativ werden will, weil mich gewisse Situationen herausfordern: JETZT ist der Moment, wo ich kindlich und klein, einfach freimütig aussprechen darf wie die Kinder: „Ich werde „Herr“ in dieser Lage – es kommt in die Ruhe! Ich verschliesse mich der Herausforderung gegenüber NICHT, sondern öffne jetzt mein Herz GAAAANZ WEIT, dass DU HERR an mir und durch mich wirken kannst und ALLES ZUM BESTEN DIENT … AUCH DIESE Herausforderung … Hier ist DEIN Körper – ich WILL mitgehen mit DIR … usw.“ Und obwohl sich äusserlich eigentlich keine Umstände verändert haben, bin ich danach innerlich genau so frei, fröhlich und voller Glauben, dass alles in die Ruhe kommt – wie die Kinder … und es wendet sich alles auch ganz praktisch! Wie wunderbar .
Lassen wir es doch zu, dass wir innerlich wieder „klein“, bedürftig, fröhlich und frei wie die Kinder mit unserem Gott leben und jeden Moment IHN in uns drin erwarten können!
Herzlich
Deine Noemi