Vom Kind Zum Mann - Mein Werden mit Gott - Jan-Henoch Sasek

121 Feile in die Hand nahm und mit zwei bis drei gezielt geführten Feil-Schüben das verwirklichte, was bei mir zuvor mit gefühlt hunderten Versuchen nicht funktionierte … . Als ich dann mit meinem Messinstrument seine gefeilte Fläche überprüfen durfte, stand ich da und traute kaum meinen Augen: Es war einfach auf alle Seiten hin perfekt und vollkommen … . Es verblüfft mich noch bis heute. Auf jeden Fall blieb mir damals nichts anderes übrig, als die Feile weiterhin in die Hand zu nehmen und dranzubleiben, bis ich dieses Geschick mehr oder weniger auch beherrschte, was dann auch zunehmend Spass machte . Wie eingangs erwähnt, fühlte ich mich die letzten Tage und Wochen immer wieder ein wenig zurückversetzt in diese damals gemachte Erfahrung, einfach auf geistlicher Ebene. Mein Papa ist mir dabei einmal mehr zu einem solchen faszinierenden Lehrmeister geworden. Durch seine letzte Online-Schulungskonferenz wurden mir nämlich so sehr die Augen geöffnet für alle Schätze, Gesetzmässigkeiten und Wirklichkeiten des geistlichen Lebens. Mein Gebet, nach diesen so hochführenden Tagen der geistigen Ausrichtung und Unterweisung, war nur noch folgendes: „Herr, Jesus! Genau diese Offenbarung und Erleuchtung will ich nun in der Praxis des grauen Alltags erleben und erfahren.“ Denn mit meinen an der Konferenz empfangenen Erleuchtungen und Rhemata18 habe ich gleichsam noch nicht feilen gelernt … . So wie ich damals in der Ausbildung viel Zeit hinter der Werkbank verbrachte, um die Feilkunst zu „erlernen“, genauso darf ich nun an der „Werkbank des grauen Alltags“ dieselbe Übung auf geistlicher Ebene machen. So nehme ich mir aktuell viel Zeit, um alle Wirkungen des Alltags mit dem ausgegangenen Wort des Dienstes zu verbinden. Mein Papa brachte zum Beispiel folgende Stelle (eine von ganz vielen ): „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist …“ (1. Tim. 6,12). Ich kämpfe nun den guten Kampf des Glaubens, indem ich gerade in den schweren Momenten und Nullpunkten des Alltags das ewige Leben ergreife. Nämlich genau da, wo sich der Schwermut und Unglauben ausbreiten möchte. Genau da, wo ich geneigt bin, um mich selbst zu kreisen, statt das Gesamte zu sehen. Genau in solchen Momenten, wo ich am liebsten verzweifeln möchte, ERINNERE ich mich wieder an 18 Rhema = Reden des Herrn in die aktuelle Situation hinein

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